Tous les communiqués de presse
Zeitraum: 22.10.2019

Zwischen Vollauslastung und leichter Nachfrageschwäche

EUROBAUSTOFF Einkaufsvolumen im 3. Quartal weiter deutlich über Plan Positive Entwicklungen in allen Warenbereichen sorgen bei der EUROBAUSTOFF am Ende des dritten Quartals wieder zu einer deutlichen Verbesserung des Einkaufsvolumens.

So schlug am 30. September ein Umsatz von 5,12 Mrd. EUR zu Buche, der über die Kooperation zentral abgerechnet wurde. Das entsprach einer Steigerungsrate von 4,7 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

„Unsere Fachhändler trotzen den leicht indifferenten Marktentwicklungen“, erläutert Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Gespräch mit der Fachpresse auf dem diesjährigen EUROBAUSTOFF FORUM in Köln. „Einerseits ist der Bedarf an neu errichteten Wohneinheiten riesig, andererseits lässt sich eine leichte Nachfrageschwäche nach neuen Bauprojekten bei potentiellen Bauherren und Investoren feststellen. Die Grundstimmung am Bau ist aber aufgrund eines soliden Auftragspolsters weiterhin sehr gut.“

Wie Dr. Kern sehen es auch die beiden Mitgeschäftsführer Hartmut Möller und Jörg Hoffmann. Geschäftsführer Möller: „Die einzelnen Warenbereiche zeigen alle eine positive Entwicklung. Das reicht vom niedrigen einstelligen bis hin zum zweistelligen Bereich.“ Ähnlich urteilt auch Geschäftsführer Hoffmann: „Die gute Geschäftsentwicklung bei den Baufachhändlern vor Ort wirkt sich ebenso auf die Finanzen der Gesellschafterhäuser aus. Gute Umsätze, volle Auftragsbücher, da bleibt kaum Zeit für Probleme.“

Alle Warenbereiche im Plus
Das größte absolute Plus erzielte der größte Warenbereich, der Hochbau. Mit einer Zuwachsrate von 6,2 % liegt er deutlich über der durchschnittlichen Steigerung des gesamten Einkaufsvolumens. Verständlich, angesichts der Situation auf dem Wohnungsmarkt. Hundertausende Wohneinheiten fehlen, der Neubau kommt nicht nach. Die Folge: Es „brummt“ so gewaltig, dass Bauunternehmen und Handwerk an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Bereits geplante Projekte müssen verschoben werden, weil zusätzliches Personal nicht akquirierbar scheint.

Das größte prozentuale Plus erzielte der kleinste Warenbereich, der Technische Einkauf. Seit wenigen Monaten unter neuer Leitung nimmt das Geschäft mit Pkw, Lkw und Ladekranen, mit Staplertechnik, Betontankstellen und Beleuchtung, mit Energie und Kraftstoffen deutlich an Fahrt auf. Zu dem Plus von 10,5 % trägt aber auch die verstärkte Kostensensibilität der Gesellschafter in diesem Fachbereich bei.

Stark vom Markt beeinflusst sind die Bereiche Einzelhandel, Holz und Bauelemente sowie Fliesen.  Im Einzelhandel (plus 2,4 %) ist ein generell höherer Pessimismus zur weiteren Konjunktur-Entwicklung festzustellen, der sich auf die Umsätze auswirkt. Im Segment Holz und Bauelemente ist ein deutlicher Preisverfall in manchen Produktgruppen. Trotz Absatzverbesserung kann so der Bereich Holz und Bauelemente aber nur ein Plus von 1,9 % erreichen. Und der Bereich Fliesen (plus 7,1 %) behauptet sich in einem derzeit schwierigen Markt für Bodenbeläge, in dem aufgrund des boomenden Neubau-Geschäftes schnell zu verarbeitende Beläge wie Vinyl, Linoleum oder Laminat im Fokus von Bauherren und Handwerkern stehen. Ein Teil des Mehrumsatzes stammt von dem Fliesenspezialisten, dessen Standorte zum 1. Januar 2019 von einem EUROBAUSTOFF Gesellschafter übernommen wurden.

Klimawandel sorgt für Umsatz
Nahe am durchschnittlichen Umsatzwachstum der Gesamtkooperation liegen die Warenbereiche Dach&Fassade/Baumetalle (plus 3,7 %), Trockenbau und Dämmstoffe (plus 5,2 %) sowie Tiefbau und Galabau (plus 5,4 %). Im letzteren zeigt das Segment Tiefbau eine wesentlich positivere Auftragslage. Geschuldet ist dies dem Klimawandel und den damit einhergehenden Starkregen-Ereignissen. Regenwasser-Management ist die Begrifflichkeit der Stunde und sorgt für eine überproportional gute Entwicklung im Tiefbau (6 %).  

Verbessert hat sich auch die Marktdurchdringung im Vertriebsgebiet der EUROBAUSTOFF. „Die Zahl der Standorte erhöhte sich seit Ende 2018 um 2 % und liegt jetzt bei 1.655,“ rechnet Jörg Hoffmann vor. „Die Gesellschafterzahl verringerte sich dabei, was bedeutet, dass sich Unternehmensverkäufe hauptsächlich innerhalb der Kooperation abspielen.“ Nur zwei Gesellschafter entschieden sich im Frühjahr für neue Herausforderungen, einer musste sein Geschäft aufgeben. Den Weg zur EUROBAUSTOFF fanden dagegen ein Bedachungshändler aus Dresden (Miersch & Stephan GmbH) und die schwedische Derome-Gruppe aus Veddige.

„An den zwei FORUM-Tagen werden wir die Mehrheit unserer Gesellschafter hier in Köln treffen“, betont Dr. Eckard Kern im Pressegespräch und verweist „auf den Dienstleistungscampus EUROBAUSTOFF, der sich hier auf dem FORUM für seine Baufachhändler zum Erlebniscampus entwickelt hat. ‚Leistung im Fokus‘ lautet dieses Jahr das Motto.“ Die Themenschwerpunkte sind Digitalisierung, AusstellungDigital und die Handelsmarken Prima bzw. OPUS1.

Dafür stehen die Messehallen 7 und 8 mit mehr als 33.000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Platz genug, um auch das neue Standortkonzept Farbe 2020 ausführlich vorzustellen. Peter Abraham, Bereichsleiter Einzelhandel, hat dies gemeinsam mit seinen Category Managern, Vertriebsberatern Fachmarkt und den Ausstellungsplanern entwickelt.

Erlebniscampus = Dienstleistungscampus
Der Erlebniscampus der Kooperation, auf dem alle derzeitigen Dienstleistungen abgebildet sind, wird erstmals die klassischen Geschäftsprozesse des Baufachhandels wie in IKOMSYS widerspiegeln. Aufgeteilt in die sechs Fakultäten Beschaffung & Einkauf, Marketing & Vertrieb, Standort & Logistik, Management & IT, Personal & Bildung und Finanzen & Steuern können die Entscheider aus den Gesellschafterhäusern schnell ermitteln, welche Fakultät welche Dienstleistung mit welchen Aufgaben und Lösungen anbietet. Zusätzliche Orientierung bietet ein stringentes Farbschema, was sich sowohl auf dem Erlebniscampus wiederfinden lässt als auch in IKOMSYS. Der Campus spiegelt damit die Strukturen in den Gesellschafterhäusern wider, löst sich ganz von jedem bisherigen bereichsspezifischen Gedankengut und setzt ein Signal für die Digitalisierung in der Kooperationszentrale.

Ausreichend Platz für die eigene Darstellung wird auch den gelisteten Lieferanten und Dienstleistern in Köln zur Verfügung gestellt. Über 500 haben sich für die Teilnahme am FORUM entschieden. Sie werden an den zwei Tagen fast 4.000 Besucher begrüßen können. Besonders zahlreich sind dabei die Lieferanten aus der Fliesen-Branche in den Hallen 7 und 8 vertreten. Nicht um sonst darf sich das FORUM als größte Fliesen-Messe 2019 in Deutschland bezeichnen.

Personal und Frachtraum dringend gesucht
In ihrem branchenbezogenen Ausblick auf die nächsten Monate sind sich die drei Geschäftsführer der EUROBAUSTOFF einig: „Das Geschäft schwächt leicht ab, die Rahmenbedingungen werden schwieriger.“ Die Gründe dafür sind vielschichtig. Hartmut Möller nennt aus Sicht der Ware vor allem den Fachkräftemangel auf allen Stufen der Wertschöpfungskette Bau: „Die derzeitige Vollauslastung im Handwerk kann aufgrund fehlender Fachkräfte nicht erhöht werden. Damit ist auch ein Mehrumsatz im Fachhandel nicht möglich, nur eine Verschiebung von Umsätzen untereinander.“

Ein anderes Problem ist die Logistik. Hartmut Möller dazu: „Hier sind es die Lkw-Fahrer, die nicht mehr am Markt zu finden sind. Lkw bleiben auf dem Hof, damit fehlen Frachtraum-Kapazitäten und die Ware kommt nicht zum Handel, aber auch nicht zum Kunden.“

Geschäftsführer Jörg Hoffmann schätzt, dass konjunkturelle Auswirkungen frühestens in ein oder zwei Jahren bemerkbar werden. „Das ist die normale Zeitspanne zwischen Planung und Fertigstellung eines Bauprojektes.“ Er ist sich aber sicher, „dass wir die letzten zehn Jahre gut genutzt haben. Unser Haus ist gut bestellt, so wie dies auch bei der Mehrzahl unserer Gesellschafter der Fall ist. Wir sind strukturell und finanziell fit für die Zukunft.“ Und Dr. Kern ergänzt: „Wir haben alle gewusst, dass dieser Aufschwung nicht ewig hält.“

Aussichten bleiben gut
Den Spruch „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ kennt jeder Baufachhändler. Da ist sich der EUROBAUSTOFF Vorsitzende sicher: „Viele haben danach gehandelt, ihre Strukturen optimiert, neue Geschäftsfelder entwickelt, Kosten reduziert und werden so die nächste Konjunkturdelle gut überstehen.“ Das ist umso wichtiger, als dass nicht alle marktpolitischen Hindernisse vom Handel selbst beseitigt werden können. Dr. Kern: „Ob die Brexit-Gefahr wirklich gebannt ist, sehen wir frühestens zum Stichtag am  31. Oktober. Politisches Handeln wird aber auf jeden Fall noch bei  den Beschränkungen in der globalen Wirtschaft, den militärischen Auseinandersetzungen in Krisenregionen und der angespannten Situation auf den Finanzmärkten verlangt. Geschieht dies nicht in ausreichendem Maße, werden wir mit rückläufigen Investitionen, mit Konjunktur-Pessimismus und sinkenden Baugenehmigungszahlen zu kämpfen haben.“

Trotz allem sieht Dr. Eckard Kern keinen Grund, von seiner Prognose für 2019 abzuweichen: „Wir werden Ende des Jahres ein Plus von 2 - 3 % erreichen. Das ist von der Witterung in den letzten beiden Monaten abhängig. Und auch für 2020 erwarten wir nur wenig Veränderung, auch und gerade wegen des wieder steigenden Modernisierungs- und Sanierungsmarktes. Die starke Gemeinschaft EUROBAUSTOFF sieht folglich einer weiterhin positiven Entwicklung entgegen.“

Dateien & Bilder zum Download

PM EUROBAUSTOFF Forum

Pressekontakt

Thorsten Schmidt

Thorsten Schmidt

Bereichsleitung

 +49 6032 805-188

 +49 6032 805-6188

 E-Mail schreiben