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Zeitraum: 04.10.2017

Wo Baustoffe Abenteuer schreiben

MRL bietet Azubis griffige Warenkunde aus erster Hand

„Es gibt keine F90-Platte, es gibt nur ein F90-Bauteil! Wenn also ein Kunde mal zu Euch kommt...“ Das 2. Lehrjahr ist vorgewarnt.
„Das ist ein Nonius-Abhänger!“ „Sehr gut!“
„Aber der Direktabhänger sieht doch ganz anders aus sonst?!“ „Der wird ja auch noch gebogen.“
Josef Böckl kann zufrieden sein mit den jungen Zuhörern. Als stellvertretender Leiter Trockenbau der Kraft Baustoffe GmbH ist er ein gefragter Referent. Nicht nur den jungen Menschen im eigenen Haus, sondern auch allen anderen Auszubildenden, die derzeit über ihre Anschlusshäuser der Allianz Münchner Runde Leistungsverbund (MRL) angehören, möchten er und seine Kollegen Theorie und Praxis möglichst griffig an die Hand geben. Und so dürfen die Jugendlichen, denen gen Mittag so langsam die Konzentration auszugehen droht, denn auch nach dem  „letzten trockenen Thema des Bereichs Trockenbau“, nach aller Theorie der Bauphysik, noch etwas hören über den Sinn und Zweck von abgehängten Decken, bevor sie schließlich selbst Hand anlegen dürfen. Inmitten auf dem Hof des Bauzentrums Rieth, ihrem Gastgeber des dreitägigen MRL-Warenkundeseminars im September, sollen sie eine Trockenbauwand errichten.

Ins Leben gerufen hat diese Seminarreihe MRL-Geschäftsführer Erwin Riedl, der sich gemeinsam mit den Gesellschaftern der bayerischen Allianz an einen Tisch setzte und ein eigenes Konzept mit eigenen Referenten entwickelte. „Wir haben auch schon mit den Dienstleistern der EUROBAUSTOFF zusammengearbeitet, aber da waren unsere Auszubildenden gerade am Anfang noch oft überfordert“, erklärt Riedl. Zu akademisch, so vermutet er, war der Ansatz. Nun, angesichts der Möglichkeiten in den Bauzentren selbst, lag es auf der Hand, nicht nur die erfahrenen Fachberater als Referenten für die Warenbereiche von A bis Z zu gewinnen, die tagtäglich aktuelle Produktkenntnisse abrufen müssen und um die Bedürfnisse der Verarbeiter wissen. Auch die hauseigenen Idealbedingungen galt es auszuschöpfen.

Ob Galabau, Tief- oder Hochbau, Fliese oder Bauelemente – anschaulicher geht es nicht als in den Gesellschafterhäusern selbst. Und so folgt dem Konzept entsprechend nach der Theorie immer auch ein Gang durchs Lager oder die Ausstellungen, um das eben Gehörte optisch und haptisch noch einmal zu verfestigen. Hier bekommen Baustoffe sogar ein Gesicht für Laien, wenn sie nämlich das entsprechende Abenteuer, ihre eigene spannende Aufgabe, mitliefern und je nach Qualität, Ausmaß, Gewicht und Wichtigkeit von sich Reden machen dürfen. Und nur dann werden sich die Verkäufer von morgen auch an deren Eigenschaften, Vorzüge und Nachteile erinnern und dafür vor ihren Kunden entsprechend begeistern und hochwertig zu beraten im Stande sein.

Selbst Vater zweier Töchter und Sohn eines gestrengen Profis, gelingt es Tiefbau-Experte Erwin Riedl sodann am Ende eines langen Seminartages noch, die 23 Teilnehmer aus den Gesellschafterhäusern mit Betonsinkkästen zu beeindrucken. Klar hat er ihnen schon im Seminarraum erzählt, dass so ein Teil 107 Kilogramm wiegen kann. Mit Ring sogar 200 Kilogramm. Als es da aber so unscheinbar vor ihnen im Regal steht, verfehlt die Geschichte ihre Wirkung nicht... „Da könnt Ihr mal sehen, was unsere Lagerarbeiter allesamt tagtäglich für uns oft unsichtbar so leisten müssen. Natürlich haben unsere Kollegen hier entsprechendes Gerät, aber Respekt sollten wir ihnen immer wieder zollen, die hier draußen ebenso viel zu unserem Erfolg beitragen wie wir vielleicht auf der Fläche oder im Büro“, appelliert Riedl auch an die menschlichen Umgangsformen.

Er ist eben nicht nur Fachmann und Geschäftsführer der MRL, sondern auch Moderator und Motivator der Fachkräfte von morgen, die am Anfang ihrer Ausbildung vielleicht noch nicht das Feuer gefangen haben, das sich mancher Vorgesetzte wünschen mag.

Vielleicht auch deshalb, so sagen es die Azubis, weil für die Warenkunde selbst oft gar keine Zeit im Handelsalltag bleibt. Das MRL-Konzept bietet den Bayern jedenfalls einen idealen und unmittelbaren Bezug zur Praxis in den eigenen Reihen aus erster Hand, mit dem es gelingt, Interessen zu wecken und dann auch mit Hilfe der Seminarunterlagen als Nachschlagewerk zu vertiefen. Woraus besteht eine Schüttung? Wofür brauchen wir einen Doppelboden? Welche Abhängungsarten gibt es? Kreuzfugen und Querkonstruktionen, Wandsysteme, Federmasse-Prinzip, Rohdichte, gezielte Schallübertragung, Montageabläufe und Fehlerdokumentationen, Sensibilisierung für branchenübergeordnete Themen wie Umweltschutz, warum ist was aufgrund welcher Brandschutzauflagen nicht geeignet... – Themen und Fachinformationen gibt es reichlich. Wichtig ist der MRL, dass die Jugendlichen sich mit der Branche an sich identifizieren lernen, ihre ersten Kenntnisse auch mal einbringen und Fragenstellungen herleiten können. Selbst wenn sie nur über ein vages und vielleicht nur zufällig erworbenes Wissen verfügen („Weil ich das mal gehört habe!“) – gemeinsam mit den „alten Hasen“ etwas zu erarbeiten, nimmt den Staub von der Theorie, baut Hemmschwellen ab, ermuntert und ermutigt.

„Was kann Beton gut und was gar nicht?“, will Riedl noch mal wissen, weil sich dann manche Frage der Azubis zu Belastungsklassen von alleine beantwortet. „Beton hält Druck aus, aber keinen Zug!“, kommt es zuverlässig aus den Teilnehmerreihen. Und das hat sich diesmal nicht nur die hellwache  Tochter eines Maurers gemerkt, die keineswegs ein „Lausmadel“ zu sein scheint, wie es ihre Schildkappe uns Glauben machen will. Vielmehr legt sie in den praktischen Übungen auch das handwerkliche Selbstbewusstsein an den Tag, das so manchem der Jungkaufleute gänzlich fehlt. Umso besser, dass es Seminare wie das der MRL gibt, die mit und aus eigenen Kräften ganze Arbeit für die Gesellschafter der Verbundgruppe leistet. Unbezahlbar angesichts der Lücken auf dem Arbeitsmarkt.



Warenkunde zum Anfassen: Tiefbau-Experte und MRL-Geschäftsführer Erwin Riedl führt die 23 Seminarteilnehmer durch das Lager des Baustoffhandels Rieth in Landsberg.


Wer die Praxis des Trockenbaus kennt, ist der bessere Verkäufer: Josef Böckel, stellvertr. Leiter Trockenbau bei der Firma Kraft, baut mit Azubis der EUROBAUSTOFF Allianz MRL eine Wand auf.

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